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Die 9ME2 in der Großstadt
Alles begann mit einer fixen Idee. Da durch Corona die eigentlichen Klassenfahrten in den letzten Jahren auf der Strecke blieben und die 9ME2 sich zu Schuljahresbeginn recht neu zusammengesetzt hat, kam schnell die Frage auf, ob eine außerplanmäßige Klassenfahrt in diesem Schuljahr möglich sei. Aufgrund der Umstände wurde die Klassenfahrt ausnahmsweise genehmigt und nach kurzem Brainstorming stand fest: Paris soll es sein! Um die Gesamtkosten auf unter 350€ pro Person zu drücken, organisierte die Klasse 9ME2 einen sehr erfolgreichen Kinoabend, sowie einige Kuchenverkäufe und schließlich fuhren vom 12.-15.06.2023 insgesamt 18 Schülerinnen und Schüler, gemeinsam mit Klassenlehrerin Frau Havas und Französischlehrerin Frau Fay, mit dem TGV nach Paris.
Am Montagmorgen um 6 Uhr wurde die Hinfahrt, dank ungewöhnlich hoher Verspätung der Deutschen Bahn, zu einer kleinen Herausforderung. Um knappe 4 Min verpassten wir den TGV und mussten den nächsten Zug ca. 3 Stunden später nehmen. Da wir in diesem Zug leider keine reservierten Plätze mehr hatten, verbrachten wir die Fahrt zum Großteil auf dem Boden des Bordbistros. Nichtsdestotrotz kamen wir rechtzeitig im Hotel an, um den ersten Programmpunkt – die Besichtigung des Invalidendoms – um 15 Uhr zu erreichen. Hier bestaunten wir die beeindruckende letzte Ruhestätte des ehemaligen französischen Kaisers Napoleon Bonaparte und besuchten das angeschlossene Militärmuseum. Anschließend spazierten wir über den Place de la Concorde, mit dem berühmten Obelisken, am Ufer der Seine entlang, aßen im Selbstbedienungsrestaurant Rivoli zu Abend und gingen anschließend über die bekannte Brücke Pont Neuf, bis hin zur Kapelle Notre Dame, bei welcher der Wiederaufbau nach einem verheerenden Feuer schon weit fortgeschritten ist. Kurz vor 23 Uhr kamen wir wieder im Hotel an, fielen erschöpft ins Bett und erholten uns von den ersten fast 20km Fußmarsch. Den Dienstag starteten wir mit der Besichtigung des Arc de Triomphe, von welchem man einen fantastischen Blick über die Stadt und ihre größten Sehenswürdigkeiten erleben konnte. Nach Freizeit zum Bummeln auf der Champs-Elysées genossen wir die Stadt nun vom Wasser aus, bei einer Rundfahrt auf der Seine in einem „Bateaux Mouche“, und sahen das wohl berühmteste Wahrzeichen von Paris – den Eiffelturm – zum ersten Mal auf der Reise aus der Nähe. Nach leckeren Flammkuchen zum Abendessen kamen wir gegen 21:30 Uhr pünktlich zum Sonnenuntergang auf dem Trocadéro-Platz an und hatten einen wundervollen Blick auf den Eiffelturm, bis dieser mit seiner berühmten Licht-Show um 23 Uhr „zu glitzern“ begann. Die anschließende Fahrt zum Hotel in der sehr überfüllten Metro gehörte zu den stressigsten Erlebnissen der Reise. Gestärkt von einem etwas späteren Frühstück begannen wir den Mittwoch mit der Besichtigung des Panthéon um 11 Uhr. Dieses beeindruckende Gebäude beherbergt in der großen Krypta nicht nur Berühmtheiten wie Marie Curie, sondern auch ein Foucaultsches Pendel, mit welchem sich die Drehung der Erde anschaulich nachweisen lässt. Weitere zwei Stunden Freizeit später besuchten wir das wohl bekannteste Museum der Welt und bekamen die Gelegenheit, neben zahllosen Kunstschätzen, die echte Mona Lisa im Louvre zu bewundern. Im Anschluss stärkten wir uns im Hard Rock Café Paris bei leckeren Burgern und Pommes für den letzten Ausflug des Tages. Mit dem Bus ging es zur Basilika Sacre Coeur, die bekannt ist für die ausgelassene Stimmung auf den Stufen davor. Straßenkünstler zeigten ihre Tricks, Musiker spielten Gitarre und sangen, sodass auch unsere Schülerinnen begeistert mittanzten. Vor einer atemberaubenden Panoramasicht über Paris wurden wir auf diesen Stufen auch Zeugen eines gelungenen Heiratsantrages. Am letzten Tag besuchten wir noch einmal das Künstlerviertel Mont Marte, suchten die „Je t’aime“-Mauer und, auf ausdrücklichen Wunsch der Schülerinnen und Schüler, die Bäckerei auf, in welcher „Lady Bug“ aus der Kinderserie „Miraculous“ lebt. Auf der kostenlosen Dachterrasse des Luxuskaufhauses „Galeries Lafayette Paris Haussmann“ erhaschten wir einen letzten Blick über die Dächer von Paris, bevor wir schließlich um 21:47 Uhr – erschöpft und mit rund 85.000 Schritten und über 60km auf den Schrittzählern, aber glücklich – wieder in Herrenberg ankamen. Diese gelungene Klassenfahrt wird uns und unseren Schülerinnen und Schülern sicher noch lange im Gedächtnis bleiben. Verglichen mit Jettingen ist Paris eben doch eine ganz andere Welt...