Aktuelles: Gemeinschaftsschule Jettingen

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Erster Jahrgang verlässt mit Mittlerer Reife die GMS Jettingen

Autor: GMS Jettingen
Artikel vom 07.09.2020

Seit dem Schuljahr 2014/2015 gibt es die Gemeinschaftsschule in Jettingen. Sechs Jahre später legten nun die ersten Schülerinnen und Schüler die Mittlere Reife dort ab – und dies überaus erfolgreich.

Turbulenter kann eine Vorbereitung auf die Prüfung kaum laufen, denn die coronabedingte Schulschließung fiel genau in die heiße Phase. Von heute auf morgen schlossen Mitte März die Schulen, „School@Home“ hieß das neue Motto fortan. An der Jettinger Gemeinschaftsschule machte man im Höchsttempo aus der Not eine Tugend. Endgeräte wurden bei Bedarf ausgegeben, eine Cloud und Tools zum Unterrichten und Lernen in der Ferne wurden auf dem eigenen Server aufgesetzt. Gerade in den Abschlussklassen konzentrierte man sich ab nun im Wesentlichen auf die Prüfungsfächer, wenngleich zunächst nicht klar war, wie das Kultusministerium die Prüfungsmodalitäten an die neue Situation anpassen würde. Und so gab es dann auch Videokonferenzen mit der Klassenlehrerin am Abend, kollaborative Aufsatzbesprechungen am Tablet oder Parabelberechnungen mit der Müslischüssel zwischen den Matheunterlagen.

Dass auch diese Form des Unterrichts zum Erfolg führen kann bewiesen die Jettinger Schülerinnen und Schüler dann aber durchaus eindrucksvoll. Denn am vergangenen Freitag, den 24.7.2020 fand nun die Zeugnisübergabe unter Pandemiebedingungen statt. Schulleiter Dominic Brucker durfte dabei bei mehr als der Hälfte der Schülerinnen und Schüler neben der Mappe mit dem Abschlusszeugnis auch eine Urkunde samt Gutschein für besonders gute (Schnitt besser als 2,0) oder gute Leistungen (Schnitt besser als 2,5) übergeben. Der Stolz auf diese tolle Leistung war ihm und den Klassenlehrerinnen anzusehen, mindestens genauso stolz machte ihn aber auch die Tatsache, dass alle Zehntklässler erfolgreich waren, denn ausnahmslos bestanden alle Prüflinge.

Ohnehin sei dieser Jahrgang etwas Besonderes gewesen und so fuhr er fort: „Dies nicht nur, weil der größte Skandal der Klassenstufe darin bestand, dass ein Schüler mit einer viel zu kleinen Kindersonnenbrille im Unterricht saß“, plauderte der Jettinger Rektor bei seiner Rede aus dem Nähkästchen, „sondern vor allem, weil diese Schülerinnen und Schüler nun mal der erste Jahrgang an der Gemeinschaftsschule sind.“

So bedankte sich Brucker vor allem auch bei den anwesenden Eltern, je Schülerin und Schüler durften zwei Gäste an festen Plätzen mit ausreichend Abstand anwesend sein, für das Vertrauen, dass sie der Schule entgegenbrachten: „Danke dafür, dass Sie vor sechs Jahren ihr Kind an einer neuen Schulart angemeldet haben, die noch gar nicht nachgewiesen hatte, dass sie erfolgreich sein kann. Danke, dass Sie in der langen Phase des Umbaus und auch der zurückliegenden Phase der Schulschließung oder auch bei konzeptioneller Weiterentwicklung Ruhe bewahrt haben und in unser Tun vertraut haben. Danke aber auch an die Eltern der Schülerinnen und Schüler, die zunächst eine andere weiterführende Schule besucht haben. Danke dafür, dass sie uns vertraut haben, als das Vertrauen in Schule beschädigt oder nicht mehr vorhanden war und die einzige Lösung ein Schulwechsel war.“ Beiträge an diesem besonderen Abend gab es jedoch auch durch die Klassenlehrerinnen und vor allem durch die Abschlussklassen selbst. In einem unterhaltsamen Videozusammenschnitt war so zum Beispiel zu sehen, wie auf dem Weg durch die Schulzeit aus Kindern junge Heranwachsende werden, die nun unterschiedlichste Ziele verfolgen – manche werden nun in die gymnasiale Oberstufe wechseln, aber auch ein FSJ steht bei dem ein oder der anderen an oder eben der Beginn einer Ausbildung. Einig war man sich jedoch, dass der Weg bis zu diesem Moment eine schöne und wichtige Erfahrung für alle Beteiligten war.

Erfolgreich waren auch die Neuntklässler, die in den letzten Wochen den Hauptschulabschluss ablegten. Auch hier bestanden alle Schülerinnen und Schüler, doch wird nur ein kleiner Teil die Gemeinschaftsschule Jettingen verlassen. Mehr als die Hälfte wird dagegen nun über den Weg „9+2“ den Realschulabschluss anstreben. Diese Möglichkeit bietet in Baden-Württemberg nur die Gemeinschaftsschule – gleiches gilt für den direkten Wechsel von der GMS in die gymnasiale Oberstufe nach Klasse 10. „Die Gemeinschaftsschule ist zwar eine junge Schulart, aber bereits jetzt schon erfolgreich. Erfolg heißt für mich nur zu Teilen gute Noten in den Abschlussprüfungen, sondern vor allem auch ein vielfältiges und zeitgemäßes Lernen inklusive der Entwicklung von jungen mündigen Bürgern,“ ist Schulleiter Dominic Brucker von seiner Schulart mehr als nur angetan. Er ist sich sicher, dass die GMS in Baden-Württemberg mehr und mehr zum Erfolgsmodell wird und sich immer größerer Beliebtheit erfreuen wird. Bestätigt wird seine Annahme durch 70 neue Fünftklässler im kommenden Schuljahr, deren Eltern sie mit genauso viel Vertrauen, wie die Eltern beim ersten Jahrgang, angemeldet haben – nun aber auch mit dem Beweis, dass die GMS eine erfolgreiche Schulart ist.