Aktuelles: Gemeinschaftsschule Jettingen

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„Irgendwo im Nirgendwo – Verstummte Stimmen in Theresienstadt“

Autor: GMS Jettingen
Artikel vom 27.05.2019

Unser diesjähriges Theaterstück der Theater-AG Klasse 7-9 nimmt uns mit in eine Zeit, die uns heutzutage fremd geworden ist.
Eine Zeit, die uns aufzeigt und nachdenklich werden lässt, wie kostbar die Menschenrechte sind. In unserem selbstgeschriebenen Theaterstück geben wir denen eine Stimme, deren Stimmen viel zu schnell in und durch Theresienstadt verstummt sind.

Gegen das Vergessen – historische Fakten über das Ghetto Theresienstadt:

  • Ca. 140 000 Juden kamen zwischen 1942 und 1945 ins Ghetto Theresienstadt. Unter ihnen waren 15000 Kinder.
  • 66 Transporte gingen vom Ghetto Theresienstadt in Vernichtungslager im Osten. 80 000 Menschen starben in diesen Vernichtungslagern.
  •  25% der Menschen starben an menschenunwürdigen Lebensbedingungen in Theresienstadt.
  • Ca. 3000 Kinder lebten ständig im Lager, insgesamt überlebten nur 100 Kinder Theresienstadt.
  • Die Kinderoper Brundibar wurde 66 mal in Theresienstadt aufgeführt. Aus diesen Aufführungen schöpften die Kinder viel Kraft um ihren harten Alltag zu bewältigen.

Heute sind Stimmen, die damals die Kinderoper Brundibar mitgesungen haben, nur noch selten zu hören. Wenige von ihnen haben den Holocaust überlebt. Aber ihr Zeugnis fesselt uns noch immer, führt uns zum Nachdenken und lässt uns sensibel werden für die ausweglose Frage nach dem „Warum“.

Es werden Zeiten kommen, in denen das Schicksal von 10 500 jüdischen Kindern in Vergessenheit gerät. Von Kindern, die ihr viel zu kurzes Leben in Theresienstadt bzw. in den Vernichtungslagern im Osten ließen. Wenn wir uns heute nicht diesen historischen dunklen Themen der Vergangenheit stellen, wer sollte dann das Unrecht, das diesen Kindern widerfahren ist, zum Ausdruck bringen und an den Pranger stellen?

Zeitzeugen sterben, Stimmen verstummen, doch ihre Botschaften dürfen nicht in Vergessenheit geraten! Zu allen Zeiten müssen wir aus der Vergangenheit lernen.

In der heutigen Zeit muss es uns nachdenklich stimmen, wenn rassistische Strömungen unsere Gesellschaft bedrohen, wenn Medien subtil auf die Meinungsbildung in unserer Gesellschaft immer größeren Einfluss nehmen und möglicherweise die Darstellungen von Sein und Schein verschwimmen.

In der heutigen Zeit müssen wir den Menschen eine Stimme geben, die durch ihre bitteren Erfahrungen in der Vergangenheit, aber auch durch ihren Mut nicht an ihrem Schicksal zerbrochen sind, sondern zu Mahnern wurden, damit wir in Freiheit die Zukunft gestalten können. 

Was heißt das für uns an der GMS Jettingen?

Wir möchten uns an unserer Schule für eine friedliche und offene Gesellschaft einsetzen. Dazu zählt, dass wir sensibel miteinander umgehen, Grenzen achten und immer wieder reflektieren, welche Werte für uns als Schulgemeinschaft wichtig sind. Aus diesem Blickwinkel heraus möchten wir kritisch die Vergangenheit beleuchten und uns mit allen Sinnen mit dem Holocaust auseinandersetzen. Was unsere Schüler beeindruckt und berührt, wenn sich ihr kognitives Wissen mit persönlichem Erleben und Mitempfinden verknüpft, entsteht ein nachhaltiger Lernerfolg. Begegnungen mit und im historischen Background können im Theaterspiel lebendig werden und die Schulgemeinschaft und die Eltern gleichermaßen zum Nachdenken anregen.

Unsere Theatergruppe an der Gemeinschaftsschule Jettingen zeichnet sich aus durch ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, in der jeder seine Stärken einbringen kann und akzeptiert wird. Wichtige Kennzeichen der Theaterpädagogik an unserer Schule sind Zusammenarbeit auf Augenhöhe, Teamwork und enges Vertrauen untereinander.

In diesem Schuljahr spielen an der GMS Jettingen ca. 60 Schüler und Schülerinnen der Klassenstufe 5-9 Theater. Die Theaterarbeit an der GMS Jettingen gehört zum Schulprofil.

Bis zu den Sommerferien kommen somit zwei Aufführungen auf die Bühne:

 

„Irgendwo im Nirgendwo – Verstummte Stimmen in Theresienstadt“

am 5.6. und 6.6.2019 um 19:00 Uhr, in der Mensa der GMS-Jettingen.

Es spielt die Theater-AG der Klassenstufe 7-9. Elementenaus dem Masken- und Schwarzlichttheater kommen zum Einsatz. An beiden Abenden ist die Gedenkstätte des KZ Hailfingen-Tailfingen mit einem Infostand vertreten.

Für das leibliche Wohl sorgt der Förderverein der Jettinger Schulen.

 

 

„Weg mit Räuber Hotzenplotz“

am 10.7.2019 um18.00 Uhr, in der Mensa der GMS-Jettingen.

Die Klassenstufe 5/6 bringt das lustige, kurzweilige Theaterstück mit Schwarzlichtelementen zur Aufführung.

 

Eintrittskarten können für 1€ für die jeweiligen Veranstaltungen im Vorverkauf an der GMS Jettingen bestellt und Restbestände an der Abendkasse erworben werden.

Wir freuen uns, wenn wir Sie als Gäste an unserer Schule begrüßen dürfen.